„chill mal, Mama“

Ein Dreivierteljahr ein Berliner Mädchen im Alter von 12 Jahren fotografisch begleiten. Ihren Alltag einfangen. Ihre Entwicklung. Ihre Launen. Ihre Sehnsüchte. Ihre Hoffnungen. Ihre Abgründe. Was sich Mara von Kummer da als Abschlussarbeitsthema ausgedacht hat, daran haben sich Schaffende, Denker, Kreative, Macher jeglicher Disziplinen immer wieder gewagt heranzutasten: Das Phänomen Pubertät.

Dabei wird oft vergessen, wie sehr diese Zeit Perspektiven ändert und mit alten Sichtweisen aufräumt. Und wie unnahbar ihre Subjekte sind. Eine Phase des Lebens, die von allen Erwachsenen durchlebt wurde – und von so vielen Erwachsenen so stetig missverstanden und mißrepräsentiert.

Durch ihre Sensibilität für Diana, die im Sommer 2008 am Anfang des Projekts 12 Jahre und zum Ende – im Frühling 2009 – 13 Jahre alt war, gelingt Mara von Kummer das, was man am besten doch als eine subjektive Studie bezeichnen kann. In Friedrichshain aufgenommen und aus einem Repertoire an gefundenen Situationen, zeichnet Mara ein empathisches Portrait von Diana, das in ihrer Tiefe sowohl von Unberechenbarkeit aber auch von ungeheurer Geduld zeugt. Und das nicht nur aus der Sicht von Mara.

Text: Oliver Köhler